Schnellfiltration zu Filtrat- und Brauchwasser

Schnellfilter

Das vorbehandelte Rheinwasser fliesst nach der Vorreinigung über zwei Schnellfilter mit je 10 Becken und einer Filterfläche von je 500 m2. Das Wasser durchströmt mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 m/h eine 80 cm dicke Quarzsandschicht aus Körnern von 1 bis 1,5 mm Grösse. Der maximale Durchsatz pro Filter liegt bei etwa 1000 l/s. Im oberen Teil der Quarzsandschicht sammeln sich die Schmutzpartikel und beladen den Filter immer stärker. Ein ausgeklügeltes Rückspülsystem mit Luft und Filtratwasser ermöglicht das Reinigen der verschmutzten Filter­schicht. Seit der Inbetriebnahme der Filter vor über 50 Jahren musste der Filtersand noch nie ausgewechselt werden, lediglich eine untergeordnete Verlustmenge wurde als Folge der Spülvorgänge nachgefüllt.

Sauberwasser­kammer

Ein Blick in die Sauberwasserkammer unter dem Filterboden zeigt, dass das Rheinwasser mittlerweile sehr sauber und klar geworden ist, weil nahezu alle Schwebestoffe ausgefiltert sind. Dieses Wasser enthält aber immer noch den Grossteil aller Bakterien und anderer unerwünschter Stoffe, riecht nach Flusswasser und ist somit für uns Menschen nach wie vor ungeniessbar.

Filtratpumpstation und -leitung

Das Wasser erreicht nach der Filtration das 900 m3 fassende Reservoir der Filtratpumpstation. Eine Gruppe von 8 abwechslungsweise in Betrieb stehenden Pumpen fördert das Filtrat durch eine Betonleitung mit 1,25 Metern Durchmesser in die etwa dreieinhalb Kilometer flussabwärts liegende Hard. Durchschnittlich werden etwa 1100 l/s Filtrat gefördert, die maximale Pumpmenge beträgt rund das Doppelte. Drei zusätzliche Pumpen versorgen die Abwasserreinigungsanlage ARA Rhein mit bis zu 60 l/s Brauchwasser, welches dort für Kühl- und Reinigungszwecke genutzt wird.

Wasserberg und Schutzwirkung

Es ist noch anzumerken, dass die Förderung von Filtratwasser in die Hard für bis zu eine Woche unterbrochen werden kann, ohne die Trinkwassergewinnung negativ zu beeinflussen. Die Kiesschichten unter dem Hardwald stellen für das Wasser einen Fliesswiderstand dar und behindern ein rasches Abfliessen des Grundwassers. Durch den ständigen Nachschub von Wasser aus den Sickeranlagen und dem Zurückhalten des Grundwassers in den Kiesschichten bildet sich im Boden unter der Hard ein Wasserberg. Dieser Wasserberg dient als Reserve und verhindert zudem einen Zustrom von natürlichem Grundwasser aus der belasteten Umgebung.