Versickerung in der Muttenzer Hard

Versickerungsgräben und -weiher

Mit der Versickerung oder Infiltration des Filtratwassers im Hardwald durchläuft das Wasser eine weitere natürliche Reinigungsstufe. Vom Auslaufbauwerk wird das Filtrat gezielt auf die Sickeranlagen verteilt. Dieses System aus 3500 m offen im Wald angelegten Sickergräben mit 7000 m2 Fläche und 6 Weihern mit gesamthaft 4000 m2 Sickerfläche wird pro Tag mit durchschnittlich 100'000 m3 Filtrat beschickt. Die Sohle der Sickeranlagen ist mit verschiedenen Sand- und Kiesschichten aufgebaut. So ist beispielsweise in den Weihern eine 45 cm starke Rundkiesschicht auf einer 30 cm starken Sandschicht aufgeschüttet, die Laub und restliche Schwebestoffe zurückhält. Diese Schicht muss nach einem Instandhaltungsprogramm im Rhythmus von 10 bis 15 Jahren infolge Verschlammung erneuert werden. Grobes Schwemmgut wie Holz und Laub werden laufend von Hand entfernt.

Reinigungswirkung

Um eine gute Reinigungswirkung für das infiltrierte Wasser zu erreichen, wird die spezifische Sickerleistung in den Gräben und Weihern im Bereich von 8 bis 12 m3 pro Quadratmeter Fläche und Tag gefahren. Die Distanz zwischen den Sickeranlagen und den nördlich gelegenen Entnahmebrunnen beträgt etwa 400 m. Der Kiesboden unter dem Hardwald ist von unterschiedlich feiner Struktur und Körnung. Diese Kiesstrukturen bilden für das Grundwasser verschiedene Strömungswiderstände, die bewirken, dass sich für das Wasser Verweilzeiten zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten einstellen. In dieser Zeit findet der biochemische Abbau von Bakterien und weiteren Inhaltstoffen statt.